Travemünde bietet wirklich eine einzigartige Atmosphäre. Über 20 Nationen spielen an der Strandpromenade feinstes Boule. Allerdings läuft man bis zu einer Viertel Stunde zum Platz, wenn man eine blöde Losung erwischt. Da der Zeitplan der Turnierleitung teilweise recht straff ist, muss man sich sputen. Zwischendurch hört man mal ein Schiffshorn, wenn die großen Fähren nach Schweden oder Finnland aufbrechen. Oder interessierte Fußgänger und Radfahrer gesellen sich an den Spielfeldrand, um mehr über das Turnier und den Sport zu erfahren. Man trifft Leute aus ganz Deutschland, pflegt Freundschaften bei einem kühlen Alsterwasser oder leckerem, frischen Fisch nach getaner Arbeit. Viele decken sich mit neuen Boulekugeln oder französischem bzw. italienischem Käse bei den anwesenden Händlern ein. Bis nach Mitternacht dauert es an beiden Turniertagen, wenn man die Finale der einzelnen Turniere verfolgen möchte, obwohl bereits morgens um 9 Uhr begonnen und anfangs mit 2:2 gestartet wird. Erst in den KO-Runden spielt man regulär bis 13. Doch das lange Aufbleiben lohnt sich, denn dann kann man die Größen des Boulesports beobachten und vielleicht noch die eine oder andere Erkenntnis für sich selbst mitnehmen.